Glanzruß entfernen, Glanzruß beseitigen

Die Heizlast eines Gebäudes und der Räume muss grundsätzlich nach der DIN EN 12831 rechtssicher berechnet werden. Wenn in Altbauten (Bestandsanlagen) keine Unterlagen vorhanden sind und/oder die Wandaufbauten und Fenstergüte bzw. -dichte nicht bekannt sind, so gibt es verschiedene Methoden, die Gebäudeheizlast zur Auslegung des Wärmeerzeugers zu ermitteln (zu schätzen).

Spezifische Heizlast
Für die Sanierung bzw. der Optimierung von Heizungsanlagen in sanierten Altbauten werden z. B. für den hydraulischen Abgleich die Heizlasten der Räume benötigt, damit die Heizflachen angepasst werden können und eine Rückrechnung der Massenströme durchgeführt werden kann.
In vielen Fällen wurde die Gebäudeheizlast zur Kesselauslegung geschätzt. Hierbei werden die spezifische Heizlast mit der beheizten Gebäudefläche multipliziert. Dabei sollte immer auf das Wort "geschätzt" geachtet werden, denn die Tabellenwerte weichen ja nach dem Standort, der Dichtheit und der Bauform des Gebäudes, den Raumtemperaturen und dem Dämmzustand voneinander ab. Für die Auslegung einer Wärmepumpe ist diese Schätzung überhaupt nicht zu gebrauchen.
Auch eignet sich diese Schätzmethode nicht zur Bestimmung von Heizflächen einzelner Räume, da hier der Einfluß der einzelnen Faktoren, wie z. B. der Anteil der Außenflächen, der Wärmeverluste zu Innenräumen, die Raumsolltemperatur und die Raumtemperaturen der angrenzenden Räume einen wesentlich höheren Einfluss auf die Heizlast haben. Trotzdem wurde mit diesen Werten "gerechnet".
Gebäudeart
 
bis 1958
1959-68
1969-73
1974-77
1978-83
1984-94
ab 1995
Einfamilienhaus, freistehend
180
170
150
115
95
75
60
Reihenendhaus
160
150
130
110
90
70
55
Reihenmittelhaus
140
130
120
100
85
65
50
Mehrfamilienhaus < 8 WE
130
120
110
75
65
 
60
45
Mehrfamilienhaus > 8 WE

120

110
100
70
60
55
40
Quelle: Viessmann - hat für jeden Wärmeschutzstandard Richtwerte zurKesseldimensionierung für Praktiker herausgegeben: Kälteste Außentemperaturen, die in den letzten 20 Jahren zehnmal zwei Tage lang erreicht wurden.
              •  KFW-60-Häuser: ca. 50 W/m²  
              •  KFW-40-Häuser: ca. 40 W/m² 
              •  Passivhäuser: ca. 15 W/m² 

Wenn der Jahres-Energieverbrauch eines Gebäudes bekannt ist, kann die Hilfe der Vollbenutzungsstunden geschätzt werden.

Vollbenutzungsstunden für Überschlagsrechnungen, gültig für Düsseldorf

Gebäudeart
Vollbenutzungsstunden (h/a)
Einfamilienhaus
2100
Mehrfamilienhaus
2000
Bürohaus
1700
Krankenhaus
2400
Schule, einschichtiger Betrieb
1100
Schule, mehrschichtiger Betrieb
1300
Quelle: VDI 2067 Blatt 2 (Dez.93)
Die Gebäudeheizlast wird über die Formel:

QN,Geb = QHa / ( fV x bVH)

              •  QN,Geb - Gebäudeheizlast (kW) = / ( x )
              •  QHa - Jahres-Heizwärmeverbrauch (kWh/a)
              •  fV - Umrechnungsfaktor für andere Orte als Düsseldorf
              •  bVH - Vollbenutzungsstunden für Düsseldorf

"Schweizer Formel"
      •   Unter 800 m ü M mit Warmwasser: Jährlicher Oelverbrauch in Liter/300
      •   Unter 800 mü M ohne Warmwasser: Jährlicher Oelverbrauch in Liter/265
      •   Über 800 m ü M mit Warmwasser: Jährlicher Oelverbrauch in Liter/330
      •   Über 800 m ü M ohne Warmwasser: Jährlicher Oelverbrauch in Liter/295

Messen der Gebäudeheizlast über die Brennerlaufzeit

Die Heizlast einer bestehenden Heizungsanlage kann aus den Laufzeiten der Kesselanlage gemessen werden. Die Vorgehensweise ist
  •    Der Messtag muss ein bedeckter Tag mit Außentemperaturen zwischen 0 °C und -5 °C und etwas Wind sein.
  •    Der Wärmeerzeuger darf nicht modulierend oder mehrstufig betrieben werden (Modulation abschalten).
  •    Warmwasserbereitung abschalten.
  •    Ermittlung der tatsächlichen Leistung des Wärmeerzeugers. Bei Gaskesseln den Gasdurchsatz am Gaszähler über eine Minute ablesen und mit dem Brennwert des Gases (kWh/m³) multiplizieren. Der Brennwert in der Gasrechnung oder auf der Homepage des Gasversorgers zu finden. Der Brennwert ist mit den Faktor 0,9 auf den Heizwert umzurechnen. Der errechnete Wert ist mit dem feuerungstechnischen Wirkungsgrad aus dem Schornsteinfegerprotokoll zu multiplizieren. Bei Ölkesseln ist die eingestellte Nennbelastung auf dem Einstellprotokoll der Wartungsfirma zu finden. Ansonsten sollte bei der nächsten Wartung nachgefragt werden. Sollte die eingestellte Kesselleistung nicht zu ermitteln sein, ist der mittlere Wert der auf dem Typenschild angegebenen Nennleistungsbereich anzunehmen. Der Öldurchsatz könnte auch ausgelitert werden.
  •    Die Thermostaten an den Heizflächen sind die gewünschten Raumtemperaturen einzustellen.
  •    Der Aufheizvorgang des Gebäudes muss abgeschlossen sein (ca. 1 bis 3 Stunden).
  •    Messen der Außentemperatur.
  •    Messen der Lauf- und die Stillstandszeiten der Kesselanlage (über ca. 3 Stunden) mit einer Stoppuhr.
  •    Errechnen des Anteils der Kessellaufzeiten an der gesamten Messdauer.
  •    Errechnen der Differenz aus der mitteren gewünschten Raumtemperatur und der vorhandenen Außentemperatur.
  •    Errechnen der Differenz aus der mitteren gewünschten Raumtemperatur und der Normaußentempertur nach DIN EN 12831 für den Standort der Anlage (zwischen -12 und -16 °C).
  •    Die gemessenen Werte in diese Excel -Tabelle eintragen. Quelle: HTIP Haus-Technische Informations-Plattform (Dipl. Ing. Werner Bauer)

Eine weitere Methode ist die statistische Heizlastermittlung nach Jagnow/Wolff
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