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Mainz: Orkan Joachim trägt Schuld an Kohlenmonoxid-Vergiftungen

17.12.2011 - MAINZ
Die Bewohner des Hauses in der Lauterenstraße, das am Freitagabend wegen Austritt von Kohlenmonoxid (CO) von der Feuerwehr geräumt worden war, durften inzwischen alle wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Wie die Polizei weiter mitteilte, kann der 33-jährige Bewohner aus dem Dachgeschoss im 5. Stock wohl noch im Laufe des Samstags die Klinik verlassen – er hatte eine Kohlenmonoxid-Vergiftung erlitten.
Lebensgefährliche Konzentration von Kohlenmonoxid im Blut
Seine Freundin hatte ihn am frühen Freitagabend leblos in der Badewanne aufgefunden. Wie der Hauseigentümer dieser Zeitung berichtete, hatte sich der Mann ein heißes Bad eingelassen, als er von der Arbeit kam und plötzlich das Bewusstsein verloren. Weil er stark erkältet war, habe man zunächst einen Schwächeanfall vermutet. Im Hildegardis-Krankenhaus stellte die Ärztin dann allerdings eine lebensgefährliche Konzentration von Kohlenmonoxid im Blut fest und verständigte umgehend die Feuerwehr.
Insgesamt fünf Verletzte
Die Einsatzkräfte betraten das Gebäude unter Atemschutz, Messgeräte zeigten in der Wohnung des 33-Jährigen tatsächlich eine hohe Konzentration von Kohlenmonoxid an. Daraufhin wurde vorsichtshalber das gesamte Gebäude geräumt sowie Notarzt und Rettungsdienst alarmiert. Nach der ärztlichen Untersuchung aller Bewohner mussten vier von ihnen wegen erhöhter Kohlemonoxid-Konzentration im Blut in die Uniklinik gebracht werden, alle konnten das Krankenhaus jedoch bald wieder verlassen. Für die übrigen Mieter wurde zunächst ein Stadtbus bereit gestellt, eine Schnelleinsatzgruppe Betreuung half ihnen dabei, eine Unterkunft für die Nacht bei Verwandten, Freunden oder im Hotel zu finden.
Die Feuerwehr untersuchte nicht nur sämtliche Geschosse des betroffenen Hauses, sondern auch die links und rechts angrenzenden Wohnungen der Nachbarhäuser. In drei Wohnungen der oberen Geschosse wurde erhöhte CO-Werte festgestellt. Die Ursache des Gasaustritts konnte am Freitagabend nicht mehr ermittelt werden. Die Feuerwehr belüftete das Gebäude und sperrte es anschließend.
Gas staute sich wegen Orkan Joachim auf
Am Samstagvormittag setzte Michael Bauer, der für die Altstadt zuständige Schornsteinfeger, seine Untersuchung fort. Der Zwischenfall sei mit großer Wahrscheinlichkeit auf den Orkan „Joachim“ zurückzuführen, sagte Bauer dieser Zeitung am frühen Nachmittag, nachdem die Feuerwehr das Haus wieder freigegeben hatte.
Die Öffnung des Schornsteins auf dem Dach sei so ungünstig platziert, dass vermutlich der starke Wind eingedrungen sei, einen Überdruck im oberen Teil des Schornsteins verursacht und so dafür gesorgt habe, dass sich die Abgase zurückstauten. Weil der zwischen der Feuerstelle im Bad der Dachgeschosswohnung und der Schornsteinöffnung besonders kurz sei, habe sich der Effekt für den Mann in der Badewanne fatal ausgewirkt. Eine technische Unglücksursache schloss Bauer aus. Auch der Hauseigentümer habe sich nichts zuschulden kommen lassen, die gesamte Gasinstallation des 1960 gebauten Gebäudes sei erst 2006 erneuert worden und auf dem neuesten Stand. „Einen Vorwurf kann man einzig und allein ‚Joachim‘ machen“, resümierte Bauer.
Windschutzsaufsatz als Prävention
Allerdings empfahl er dem Vermieter dringend, den Schornstein mit einem Windschutzaufsatz zu versehen, einer simplen Abdeckung aus Blech, die solche Vorfälle verhindere. In der Altstadt verfügten allerdings die wenigsten Schornsteine über eine solche Schutzvorrichtung.
Bauer sieht keinerlei Zusammenhänge zwischen dem aktuellen Zwischenfall und zwei Gasunfällen am 24. November auf dem Gräselberg in Wiesbaden, wo drei Menschen ums Leben kamen, und am vergangenen Donnerstagabend in Kastel – hier erlitt ein Ehepaar eine Kohlenmonoxid-Vergiftung : „Das muss ein Zufall sein, dafür gibt es keine logische Erklärung.“ 

 

Prenzlauer Berg : Kohlenmonoxid: Familie zu Hause vergiftet

Regelmäßige Wartungen von Gasthermen sind wichtig.

Ein 48-Jähriger lag am 23. Dezember bewusstlos in der Badewanne, Schuld war eine Kohlenmonoxidvergiftung. Seine Frau konnte ihn gerade noch retten. Jetzt ermittelt die Polizei, woher das Gas kam.
Vor allem deshalb stellte sie einige Minuten später noch einmal eine Frage. Als keine Reaktion erfolgte, öffnete sie die Badezimmertür und fand ihren Mann bewusstlos, den Kopf unter Wasser. „Ich hab’ ihn rausgezogen, beatmet und Herzdruck-Massage gemacht – alles, was mir einfiel“, sagt sie. Als die von der 14-jährigen Tochter alarmierten Rettungskräfte eintrafen, schlug Uwe K.s Herz zwar, aber noch nicht regelmäßig. Er atmete nicht, es bestand akute Lebensgefahr.
Auf der Intensivstation im Krankenhaus stellten die Ärzte eine Kohlenmonoxidvergiftung fest, auch bei Joyce K. und ihrer Tochter waren die Werte erhöht. Feuerwehrleute fuhren daraufhin noch einmal in die Wohnung der K.s in Prenzlauer Berg und stellten auch dort erhöhte Kohlenmonoxidwerte fest.
Sie vermuteten daher einen Defekt der Gastherme, die sich direkt über der Wanne im fensterlosen Bad befand, beziehungsweise eine Störung der Abzugsanlage. Die gemeinsam mit dem zuständigen Bezirksschornsteinfeger angeforderte Netzbetreibergesellschaft Berlin-Brandenburg (NBB) schaltete die Therme aus und verplombte sie. Joyce K., die viel Zeit am Bett ihres immer noch zwischen Leben und Tod schwebenden Mannes verbrachte, erhielt einen Zettel mit der Aufforderung, ihren Vermieter zu benachrichtigen.
Der Vermieter ist aber bis heute nicht erreichbar – auch nicht für den Tagesspiegel, immerhin hatte Joyce K. die Nummer der zuständigen Heizungsfirma. Deren Mitarbeiter kam am Heiligabend, konnte aber – so der Chef der Firma – nichts tun, weil der zuständige Schornsteinfeger nicht erreichbar war und die Plombe von der NBB ungewöhnlicherweise nicht am Gashahn, sondern an der Therme angebracht gewesen sei.
Ob es nun ein Kommunikationsfehler oder einfach nur die Feiertage waren – die Heizung von Joyce K. blieb jedenfalls aus, die Wohnung kalt. Erst am Mittwoch kontrollierten Heizungsfirma und Schornsteinfeger die Anlage – und fanden nichts. „Wir haben weder Probleme beim Abzug noch einen Defekt in der Gastherme feststellen können“, sagt der Chef der Heizungsfirma. Deshalb habe man die Therme wieder freigegeben. Im übrigen sei an jeder Gastherme, die nicht älter als 25 Jahre ist, ein Kohlenmonoxid-Sensor angebracht, der im Ernstfall die Abschaltung der Anlage auslöst.
Soll heißen, dass eigentlich nichts passieren kann. Und doch passiert es immer wieder. Erst im August starben, wie berichtet, sechs Menschen in Köpenick an Kohlenmonoxidvergiftung, weil die Vormieter das Belüftungsrohr der von ihnen nicht genutzten Gastherme mit Stoff und Zeitungen verstopft hatten, um Zugluft zu verhindern. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in diesem Fall nicht nur gegen die Vormieter, sondern prüft nach Auskunft eines Sprechers auch, ob sich andere Personen strafbar gemacht haben.
Zuständig für die Sicherheit von Gasthermen ist nicht wie oft angenommen die Gasag beziehungsweise die zu ihr gehörige NBB. Deren Verantwortung bezieht sich nur auf das Leitungsnetz und endet dort, wo die Leitung in das Gebäude führt, sagt NBB-Sprecher Carsten Döring. Im Gebäude sind die Hauseigentümer zuständig. Sie sind verpflichtet, Heizungsanlagen regelmäßig durch den zuständigen Bezirksschornsteinfeger prüfen zu lassen. Seit 2008 dürfen diese Prüfung auch ausländische Firmen übernehmen, was nach Ansicht von Experten dazu führt, dass die Überwachungsqualität der Feuerstätten sinkt.
Vermieter haben nach Paragraf 535 Absatz 1 Bürgerliches Gesetzbuch dem Mieter die Wohnung in einem zum vertragsgemäßen Gebrauch geeigneten Zustand zu überlassen. Auch die Heizungsanlage, die in der Regel mitvermietet wird, muss der Mieter ohne Risiko nutzen können. Um das sicherzustellen, sollte neben der Prüfung durch den Schornsteinfeger auch eine regelmäßige fachmännische Wartung erfolgen.´
In Joyce K.s Wohnung ist das alles angeblich geschehen. „Die Wartung war am 7. Juni 2011, kurz danach hat der Schornsteinfeger kontrolliert“, sagt der Chef der Heizungsfirma. Woher das Kohlenmonoxid kam, sei ihm ein Rätsel, aber jetzt, versichert er, sei alles in Ordnung.
Joyce K. verlässt sich darauf nicht mehr. Sie hat sich einen Kohlenmonoxid-Melder gekauft. Feuerwehrsprecher Sven Gerling kann das verstehen. „Unsere Männer haben eine erhöhte Kohlenmonoxidkonzentration gemessen“, sagt er: „Die verschwand, nachdem die Therme abgeschaltet war. Ich hätte auch keine Ruhe, so lange man die Ursache nicht kennt.“
Joyce K. hat jetzt Anzeige erstattet. Gegen Unbekannt. Uwe K. kehrte am gestrigen Donnerstag aus der Klinik nach Hause zurück. Gesund ist er noch nicht.

Quelle:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/polize...et/6005534.html 

Defekte Heizung: Zwei junge Männer in Bockum-Hövel tot

HAMM ▪ Tragischer Unfall in Bockum-Hövel: Zwei erwachsene Kinder einer Familie sind am
Mittwochabend bei einer Kohlenmonoxid-Vergiftung in einer Wohnung gestorben - wahrscheinlich
wegen einer defekten Heizung. Fünf weitere Familienmitglieder wurden obendrein verletzt.
Bei den Toten handelt es sich um zwei Jungen im Alter von 18 und 20 Jahren. Zwei der fünf weiteren
verletzten Mitglieder der "Patchworkfamilie" mussten - unmittelbar nachdem die Rettungskräfte
eingetroffen waren - wiederbelebt werden. Bei den Verletzten handelt es sich um den 57-jährigen Vater,
die 41-jährige Mutter, einen weiteren 18-jährigen Sohn, eine 16-Jährige und einen 7-Jährigen. Feuerwehr
und Polizei vermuten, dass sich die giftigen Gase schon vor Tagen gebildet hatten.
Gegen 22.15 Uhr am Mittwochabend meldete ein junger Mann der Polizei, dass er seinen 18-jährigen
Schulfreund seit Tagen vermisse und bei einem Blick in das Einfamilienhaus an der Eckener Straße in
Bockum-Hövel zwei leblose Personen gesehen habe.
© HannekenVor dem Marienhospital wartet der ADAC-Hubschrauber,
mit dem einer der Verletzten nach Düsseldorf geflogen wurde.
Beim Eintreffen der Feuerwehr, die sich gewaltsam Zugang zum Gebäude verschaffte, waren zwei
Menschen bereits gestorben - die fünf weiteren Bewohner des Hauses an der Eckener Straße 1 wurden
zunächst zur Behandlung in örtliche Krankenhäuser gebracht. Inzwischen sind sie in der Düsseldorfer
Uniklinik. Ob bei einem Familienmitglied Lebensgefahr bestand, konnte die Polizei nicht sagen. Dass die
Fünf transportfähig seien, sei aber ein gutes Zeichen.
Nach aktuellem Stand spricht nach Ansicht der Polizei alles für einen tragischen Unglücksfall. Für ein
vorsätzliches Fremdverschulden gibt es momentan keine erkennbaren Anhaltspunkte. Die
Staatsanwaltschaft Dortmund hat ein Sachverständigengutachten in Auftrag gegeben. Es soll abgeklärt
werden, ob die Heizungsanlage tatsächlich der Auslöser für den Vorfall ist. Weiterhin ist eine Obduktion
angeordnet worden, um die Todesursache zu klären.
Die fünf verletzten Feuerwehrleute wurden mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen; sie sind wieder
dienstfähig. Ein Polizeibeamter ist noch nicht wieder arbeitsfähig.
Ein Großaufgebot an Rettungskräften war vor Ort, um den Verletzten zu helfen. 20 Rettungskräfte der
Hammer Feuerwehr sowie 18 Feuerwehrmänner und 13 Polizisten waren im Einsatz. Auch der Gas-
Störungsdienst der Stadtwerke war zur Stelle.
Der tragische Vorfall sorgt bundesweit für große Beachtung: Viele Kamerateams mehrerer TV-Sender
waren in Bockum-Hövel vor Ort, um sich ein Bild zu machen. - vor/WA
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Defekte Heizung: Zwei junge Männer in Hamm-Bockum-Hövel tot - Print - Popup -...
10.02.2012
 
Tödliches Kohlenmonoxid in Wohnungen:
Wenn Kohlenmonoxid in geschlossene Räume strömt, werden immer wieder Menschen lebensgefährlich
verletzt oder getötet. Einige Fälle aus Deutschland:
 
2. Februar 2012: Ein Döner-Grill als Heizung im eiskalten Schlafzimmer bringt eine 39-Jährige in
Heiligenhaus bei Düsseldorf in Lebensgefahr. Ihr 64-jähriger Lebensgefährte hatte das Gerät ausgeliehen
und es mit offen brennenden Flammen über Nacht laufen lassen. Weil er den Raum nicht lüftete, breitete
sich in dem Raum eine lebensbedrohliche Menge an Kohlenmonoxid aus.
Dezember 2011: Bei Party-Vorbereitungen in einer Garage im münsterländischen Ascheberg kommen
zwei 28 und 30 Jahre alte Männer ums Leben. Sie hatten gegen die Kälte einen gasbetriebenen Heizpilz
angeworfen. Dabei zogen sich die beiden Männer unbemerkt tödliche Kohlenmonoxid-Vergiftungen zu.
November 2011: In Wiesbaden tötet Kohlenmonoxid in einem Mehrfamilienhaus drei Mitglieder einer
Familie. Für den Vater (41), die Mutter (34) und den 14-jährigen Sohn kommt jede Hilfe zu spät. Sieben
weitere Menschen erleiden schwere Verletzungen, darunter zwei weitere Kinder (11 und 5) der Familie.
Das Gas hatte sich in zwölf Wohnungen des Hauses verbreitet. Als Ursache wird ein technischer Defekt
an der 2006 gebauten Zentralheizung vermutet.
Dezember 2009: Heiligabend sterben eine Mutter und ihre beiden Kinder in Frankfurt/Main an einer
Gasvergiftung in ihrer Wohnung. Als Ursache gilt ein Gasbrenner. Der Familienvater, der durch das
eingeatmete Kohlenmonoxid nur bewusstlos wurde, überlebt das Unglück.
April 2008: Ein Ehepaar aus Westerhausen im Harz stirbt durch ausströmendes Gas aus einer defekten
Heizung. Das Kohlenmonoxid führt auch zu Vergiftungserscheinungen bei den vier 8 bis 13 Jahre alten
Kindern. Das Gas breitete sich infolge unsachgemäßer Arbeiten an der Heizung in dem Haus der Familie
aus.
März 2006: Eine defekte Heizungsanlage führt zum Tod eines 37 Jahre alten Mannes und seines
Freundes in Hannover. Die beiden Männer sterben an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. Das Gas strömte
wegen einer Störung der Etagenheizung aus
 
Kohlenmonoxid Vier Menschen sterben an Vergiftung
 
Das tödliche Gas kam aus einer kaputten Heizung: In einer Großfamilie im westfälischen Hamm sind zwei junge Männer gestorben, nachdem wohl seit Tagen Kohlenmonoxid aus der Heizung strömte. Die Eltern und drei weitere Kinder kamen mit schweren Vergiftungen ins Krankenhaus. Der Zustand von drei Familienmitgliedern war am Donnerstagabend kritisch, sagte eine Kliniksprecherin. Bei den anderen beiden sei er stabil. Unabhängig davon starben auch im Emsland zwei Menschen an einer Kohlenmonoxidvergiftung.

Bei den Toten in Hamm handelt es sich um zwei Söhne im Alter von 18 und 20 Jahren, sagte ein Polizeisprecher. Die Staatsanwaltschaft Dortmund ordnete eine Obduktion der Leichen an, um die genaue Todesursache festzustellen. Für ein Fremdverschulden lägen keine Anzeichen vor, hieß es in einer Erklärung.

Wegen eines Vogelnests auf dem Schornstein starb derweil ein älteres Geschwisterpaar im emsländischen Hüven. Die 69 Jahre alte Frau und ihr 75 Jahre alter Bruder hatten nach Angaben der Polizei wegen der Kälte einen nicht genehmigten Ölofen angeworfen. Weil der Schornstein von einem Dohlennest verstopft war, drang das giftige Kohlenmonoxid in das Schlafzimmer ein. Ein Gutachter bestätigte die Vergiftung als Todesursache. Die beiden waren am Mittwoch tot gefunden worden, nachdem sich Angehörige bei der Polizei gemeldet hatten.
 
 


 

 

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